Viel zu viele Lebensmittel landen im Müll
Jährlich werden weltweit rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel als Abfall entsorgt. Das entspricht einem Drittel der produzierten Nahrungsmittel. Was für eine Verschwendung! Wir erklären – passend zum Thema der diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung (EWAV) – inwiefern Lebensmittelverschwendung der Umwelt schadet und geben praktische Tipps für weniger Lebensmittelabfälle im Alltag.
Jährlich werden weltweit rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel im Müll entsorgt. Elf Millionen Tonnen davon stammen aus Deutschland.[1] Aber wie kann das sein? Die Mengen an Lebensmitteln, die im Müll anstatt in unserem Magen landen, entstehen entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette – also vom Anbau bis zum Konsum. Allerdings sind knapp die Hälfte der Lebensmittelabfälle auf uns Verbraucher zurückzuführen. Weitere Verluste entstehen in der Produktion, etwa durch schlechte Lagerung oder unzureichende Transportbedingungen. Im Einzelhandel werden Lebensmittel teilweise auch aufgrund ästhetischer Standards aussortiert. Durch all das werden wertvolle Ressourcen verschwendet und die Umwelt belastet.
Lebensmittelverschwendung ist Ressourcenverschwendung
Für die Menge an Lebensmittel, die für uns angebaut und produziert werden, werden laut Umweltbundesamt ganze 18,3 Millionen Hektar Land benötigt. Nur 6,6 Millionen Hektar Anbaufläche befinden sich in Deutschland, der Rest wird über Anbauflächen anderer Länder produziert. Das liegt zum einen daran, dass in Deutschland die landwirtschaftliche Fläche zur Hälfte für Futterpflanzen für Tiere verwendet wird. Zum anderen Importieren wir Lebensmittel, wie Kaffee, Kakao, Oliven, Zitrusfrüchte, Tee, Gewürze und viele andere Produkte aus anderen Ländern. So verursacht die Herstellung und der Transport von Lebensmitteln jede Menge CO2. Das Umweltbundesamt erklärt, dass die Lebensmittelabfälle von einhundert Menschen mehr Treibhausgas-Emissionen verursachen als ein PKW auf einer Fahrt um den Äquator ausstoßen würde.
Pro Kopf verbraucht die Herstellung von Lebensmitteln darüber hinaus ca. 3.350 Liter Wasser pro Tag und natürlich jede Menge Energie.[2] Landen Lebensmittel dann auch noch im Müll, sind nicht nur die Nahrungsmittel, sondern auch die gesamten Ressourcen, die zur Herstellung aufgebracht wurden, verloren. Das muss nicht sein!
Viel zu Viele Essensreste landen im Müll
Laut einer Auswertung des statistischen Bundesamtes wurden im Jahr 2020 ganze 8,4 Millionen Tonnen Lebensmittel durch verschwenderisches Konsumverhalten als Abfall entsorgt.[1] Sowohl in Restaurants als auch in privaten Haushalten wurden viel zu viele essbare Lebensmittel achtlos in den Müll geworfen. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft machen Obst und Gemüse mit bis zu 35 Prozent den größten Anteil der Lebensmittelabfälle aus. Jeweils rund 15 Prozent der Lebensmittelabfälle bestehen aus Brot und Backwaren, zubereitetem Essen und Getränken.[3]
Tipps und Tricks für weniger Lebensmittelabfälle
Weniger Lebensmittel zu verschwenden ist gar nicht so schwer. Es reichen ein Umdenken, Wertschätzung für die Nahrungsmittel und kleine Verhaltensänderungen im Alltag. Hier sind ein paar einfache Tipps und Tricks [4):
- Achtsam einkaufen: Nur so viel einkaufen, wie tatsächlich gegessen werden kann.
- Ordnung im Vorratsschrank: Wissen, was sich in den Schränken befindet und möglichst nach Haltbarkeit sortieren.
- Ordnung im Kühlschrank: Gleiches gilt wie beim Vorratsschrank.
- Richtig Lagern: Unsere Lebensmittel sind vielfältig und genauso wollen sie behandelt werden. Kartoffeln mögen es dunkel, Brot trocken und luftdicht, Zitrusfrüchte mögen es zimmerwarm. Tomaten, Gurken und Paprika sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden.
- Wichtig für die Haltbarkeit angebrochener Lebensmittel sind sorgfältige Hygiene und richtige Aufbewahrung zu Hause
- Trockene Lebensmittel (z.B. Nudeln, Mehl, Reis) in festverschließbaren Behältern (z.B. aus Glas) lagern, um sie vor Schädlingsbefall zu schützen.
- Haltbar machen durch einfrieren, einkochen, fermentieren oder einlegen
- Clever kochen: Reste clever verwerten und möglichst wenig Lebensmittelabfälle produzieren. Auch Schale und Strunk schmecken oft gut!
- „Haltbar bis…“ heißt nicht giftig ab! Geruch, Geschmack und Optik verraten am besten, ob Lebensmittel noch genießbar sind oder nicht.
- Bei verderblichen Lebensmitteln wie Fisch und Fleisch sollte aber das Verbrauchsdatum als letzter möglicher Tag des Verzehrs beachtet werden.
Mittlerweile gibt es auch einige Apps gegen „Food Waste“. So können Lebensmittel aus dem Einzelhandel kostengünstig gerettet oder neue Rezepte ausfindig gemacht werden.
Zeichen setzen und Verhalten ändern! Lassen Sie uns gemeinsam kleine Dinge im Alltag verändern, um die Lebensmittelverluste zu reduzieren und unsere Umwelt zu schonen. Ganz nebenbei ist das auch gut für den Geldbeutel.
Zero Waste Gewinnspiel beim Thema Lebensmittel im Landkreis Karlsruhe
Anlässlich des Mottos „Bis zum letzten Krümel“ der diesjährigen Europäischen Woche der Abfallvermeidung [5] wollen wir im Landkreis Karlsruhe ein Zeichen setzen für Zero Waste. Dafür starten wir ein Gewinnspiel zum Thema und verlosen unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern spannende Gewinne.
Quellen und weiterführende Links:
[1] „Lebensmittelabfälle in Deutschland“ – Statistisches Bundesamt, Link:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Abfallwirtschaft/Tabellen/lebensmittelabfaelle.html
[2] „Von der Welt auf den Teller“, Kurzstudie – Umweltbundesamt
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5750/publikationen/uba_210121_kurzstudie_nahrung_barr.pdf
[3] „Lebensmittelabfälle in Deutschland: Aktuelle Zahlen zur Höhe der Lebensmittelabfälle nach Sektoren“ – Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft,
https://www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/lebensmittelverschwendung/studie-lebensmittelabfaelle-deutschland.html
[4] Lebensmittelretter - Wie lagere ich Lebensmittel richtig?
https://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/ernaehrung/lebensmittelretter/lebensmittelwertschaetzung/lagerung
[5] „Aktionswoche 2024 - Europäische Woche der Abfallvermeidung“https://wochederabfallvermeidung.de/ewav-2024/
AUTOR: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe
Fotos: schweitzer media
Onlineservice
Als Privatkundin oder Privatkunde können Sie hier:
Sperrmüll anmelden
Behälterbestand ändern
Kontaktdaten ändern
Leerungsdaten anzeigen
Passwort ändern
Gebührenbescheid einsehen
Abmeldung von der Abfallentsorgung