

Abfallwirtschaft im Wandel
Abfallwirtschaft im Wandel: Das verändert sich in den nächsten Jahren
Der Kreistag hat am 8. Mai diesen Jahres die Eckpunkte zur Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes beschlossen. Dies wird in den folgenden Jahren zu verschiedenen Änderungen am abfallwirtschaftlichen Angebot im Landkreis Karlsruhe führen.
Das Abfallwirtschaftskonzept beschreibt die derzeitige Situation der Abfallwirtschaft im Landkreis Karlsruhe, formuliert abfall-wirtschaftliche Ziele für die kommenden Jahre und legt mögliche Maßnahmen zu deren Erreichung fest. Eine regelmäßige Aktualisierung ist notwendig, da sich die Anforderungen an eine moderne Abfallwirtschaft stetig ändern.
Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen dabei im Mittelpunkt und müssen sich in einem effizienten und wirtschaftlichen Entsorgungsangebot wiederfinden.
Damit Sie wissen, was sich konkret ändert, haben wir die wichtigsten Neuerungen für Sie zusammengefasst:
Neuerungen bei Restmüll, Bioabfall, Sperrmüll, Schadstoffen sowie dem Angebot auf Wertstoffhöfen
Änderungen bei der Restmüllsammlung ab 2026
Ab dem 01. Januar 2026 wird der 60-Liter-Restabfallbehälter schrittweise aus dem Angebot genommen. Die nächstgrößere Tonne mit 80 Litern wird künftig die kleinste standardmäßig angebotene Restmüllbehältergröße sein. Nutzerinnen und Nutzer eines 60-Liter-Behälters können diesen freiwillig weiterhin verwenden. Ab 2026 werden die Jahres- und Leerungsgebühren der 80-Liter-Größe zugrunde gelegt – unabhängig davon, ob ein Behältertausch erfolgt ist oder nicht. Ein gebührenfreier Tausch auf einen 80-Liter-Behälter wird zu gegebener Zeit möglich sein. Wir informieren rechtzeitig auf unserer Webseite über den genauen Zeitpunkt.
Mittelfristig soll bei 2-Rad Restabfallbehältern der Abfuhrturnus von zweiwöchentlich auf dreiwöchentlich umgestellt werden. Dies spiegelt das Bereitstellungsverhalten der Bevölkerung wider, die Effizienz der Abfuhr wird verbessert und der ökologische Fußabdruck verringert. Das Leerungsintervall für 4-Rad-Behälter bleibt unverändert.
Ab Einführung des 3-wöchentlichen Restabfallturnus wird die Abgabe von gebührenpflichtigen Restabfallsäcken an Wertstoffhöfen für Mehrmengen oder Inkontinenzprodukte möglich sein.
Änderungen bei der Bioabfallsammlung
Die wenig nachgefragte zusätzliche wöchentliche Sommerleerung wird nicht mehr angeboten und der Abfuhrturnus ganzjährig auf zweiwöchentlich vereinheitlicht.
In absehbarer Zeit ist der Einsatz automatisierter Störstoffdetektionssysteme z.B. mittels künstlicher Intelligenz (KI) geplant, um eine hohe Qualität der gesammelten Bioabfälle sicherzustellen.
Änderungen bei der Sperrmüllsammlung
Um eine verursachungsgerechtere Kostenverteilung zu ermöglichen, soll ab 2026 eine nicht kostendeckende Gebühr für Sperrmüll im Holsystem eingeführt werden. Derzeit zahlen jährlich rund die Hälfte der Haushalte über die Grundgebühr für dieses Angebot, ohne es in Anspruch zu nehmen. Die Gebühr soll pro Anmeldung, unabhängig von der Anzahl angemeldeter Sperrmüllfraktionen, anfallen.
Restsperrmüllabfälle können ab 2026 gebührenfrei -zunächst nur in Bruchsal – abgegeben werden. Die Sperrmüllfraktionen Altholz und Metalle können bereits jetzt kostenfrei an jedem Wertstoffhof abgegeben werden.
Schaffung von Entsorgungszentren
Im Landkreis sollen Entsorgungszentren geschaffen werden, die sämtliche ungefährlichen Abfälle annehmen und somit das gebührenfreie und gebührenpflichtige Angebot an einem Standort vereinen. Zudem soll das Entsorgungsangebot an diesen Zentren auf Batterien von Elektrofahrrädern oder -rollern sowie Dispersionsfarben erweitert werden.
Änderungen bei der Schadstoffsammlung
Mit dem Ziel der Fahrstreckenreduzierung und Optimierung des Terminangebots wird die Anzahl der Standorte je Tour reduziert sowie der kaum genutzte Samstagstermin im Dezember entfallen.
Dispersionsfarben werden mittelfristig nicht mehr beim Schadstoffmobil angenommen. Bereits jetzt können Sie im Restmüll entsorgt werden – die Farbe muss getrocknet sein, Katzenstreu kann hierbei den Trocknungsprozess beschleunigen.
Leere Farbeimer können bereits heute in der Wertstofftonne entsorgt werden. Farbeimer mit flüssigen Farbresten können aktuell noch bei der Schadstoffsammlung entsorgt werden.
Benutzerfreundliche Erweiterung des Serviceangebots an Wertstoffhöfen
Ab 2026 startet das Pilotprojekt „autonomer Wertstoffhof“ in Pfinztal. Als Ergänzung zu den personalbesetzten Öffnungszeiten soll künftig eine Entsorgung auch außerhalb dieser Zeiten erprobt werden. Ebenso wird das Angebot an den Wertstoffhöfen um Hartkunststoffe und Speiseöl erweitert.
Einführung eines pädagogischen Angebots
Mit erlebbaren Angeboten für unterschiedliche Altersgruppen unterstützen wir eine frühzeitige und umfassende Bewusstseinsbildung für die Themen der Kreislaufwirtschaft.
Relevante Änderungen für die Abfallgebühren 2026
Die Gebührenstruktur aus Jahres- und Leerungsgebühr bei Restabfall sowie einer separaten Gebühr für die Biotonne bleibt weiterhin bestehen. Bei der Ausgestaltung der Gebühr soll jedoch darauf hingewirkt werden, die Nutzung größerer Behälter mit geringerer Leerungszahl zu fördern. Dies kann die Effizienz der Abfuhr erhöhen und somit positiv auf die Qualität der Abfuhr und auf die Höhe der Kosten wirken. Zudem soll die Nutzung von Sperrmüll im Holsystem ab 2026 verursachungsgerechter gestaltet werden. Hierfür soll eine nicht-kostendeckende Gebühr für den Abruf von Sperrmüll eingeführt werden. Die Abfallgebühren werden vom Kreistag zum Jahresende beschlossen, wir werden hierüber auf unserer Homepage und den weiteren Medien informieren.
Was passiert wann?
Die beschlossenen Maßnahmen werden schrittweise eingeführt, da zum Teil bestehende Vertragslaufzeiten abgewartet werden müssen. Die Änderungen beim 60-Liter-Restabfallbehälter und der Sperrmüllsammlung sowie das Pilotprojekt „autonomer Wertstoffhof“ sind bereits fest für 2026 vorgesehen.
Um Sie rechtzeitig zu informieren und bei der Umstellung zu begleiten, informieren wir regelmäßig auf der Homepage, in unserer Abfall-App, im Newsletter und in der Nimms mit – natürlich steht Ihnen unser
Kundenservice sowohl telefonisch als auch persönlich für eine Beratung zur Verfügung.
Bereits jetzt haben wir das Angebot der Wertstoffhöfe erweitert: Druckerpatronen und CDs können ab 2025 auf teilnehmenden Wertstoffhöfen abgegeben werden. Ebenso wurde das bestehende Angebot der karitativen und gewerblichen Alttextilsammlung durch Alttextilcontainer auf allen Wertstoffhöfen ergänzt
Onlineservice
Als Privatkundin oder Privatkunde können Sie hier:
Sperrmüll anmelden
Behälterbestand ändern
Kontaktdaten ändern
Leerungsdaten anzeigen
Passwort ändern
Gebührenbescheid einsehen
Abmeldung von der Abfallentsorgung