
Grillen ohne Müllberge: Tipps für nachhaltigen Grillspaß
Sommerzeit ist Grillzeit! Doch neben köstlichem Grillduft und geselligem Beisammensein bleibt oft auch eines zurück: jede Menge Müll. Das muss nicht sein! Wir zeigen, wie mit einfachen Tipps Verpackungen, Essensreste und Einwegartikel vermieden werden – für einen nachhaltigen Grillgenuss mit gutem Gewissen. Weniger Abfall, mehr Geschmack.
Grillen gehört zur warmen Jahreszeit einfach dazu. Es gibt doch nichts Schöneres als ein Essen im Freien – am besten in der Abendsonne mit einem kühlen Getränk in der Hand. Im Freien essen – egal ob Picknick oder Grillen – bedeutet auch immer etwas Organisation: Das leckere Essen muss eingekauft, vorbereitet und sicher verpackt werden. Dabei kann eine Menge Müll entstehen. Damit unsere Lieblings-Sommer-Aktivität nicht zum Müll-Albtraum wird, haben wir einige praktische Tipps und Tricks aufgelistet, um Abfälle beim Grillen zu vermeiden.
Weniger Müll beim Grillen
Beim Grillen entstehen verschiedene Arten von Abfällen – und zwar oft mehr, als man denkt:
- Verpackungen von Fleisch, Würstchen, Grillkäse, Gemüse, Marinaden und Co.
- Einwegprodukte wie Pappteller, Plastikbesteck, Aluschalen, Servietten
- Lebensmittelreste wie Grillgutreste, Brot, Salatreste
- Flaschen, Dosen (z. B. Bier, Softdrinks, Alu-Dosen, Glasflaschen)
- Grillasche und Kohlereste
Abfälle sind ganz normal - Sie entstehen immer da, wo Menschen sind. Doch Abfälle bedeuten auch Ressourcenverschwendung, deshalb steht für uns die Abfallvermeidung an oberster Stelle. Denn der beste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht.
Ciao, Verpackungsmüll!
Verpackungsabfälle machen knapp 40 Prozent des gesamten Abfallaufkommens aus deutschen Haushalten aus. Da liegt es auf der Hand, wie wichtig die Vermeidung von Einweg-Verpackungen ist. Gerade beim Grillen kann eine Menge Verpackungsmüll entstehen, wenn frische Salate zubereitet und Grillgut eingekauft wird. Mit den folgenden vier Tipps sparen wir uns eine Menge Verpackungen.
Beim Einkaufen:
Verpackungsfrei oder mit minimaler Verpackung einkaufen – auf dem Wochenmarkt, im Bioladen, beim Bauern oder unverpackt im Supermarkt oder Unverpacktladen Stoffbeutel und Mehrwegnetze für den Einkauf verwenden
Für den Transport, die Aufbewahrung und das Essen:
Mehrwegdosen oder Bienenwachstücher statt Alu- und Frischhaltefolie Mehrwegteller, -becher und -besteck statt Geschirr aus Einwegplastik oder -papier
Clever Planen
Natürlich schmeckt alles so unfassbar lecker – und es soll ja auch für Alle reichen. Deshalb bleibt am Ende oft eine Menge Essen übrig. Dies kann mit einer nachhaltigen Essenplanung vermieden werden:
- Mengen pro Person genau planen: Wer isst was und wie viel?
- Grillgut lokal und saisonal einkaufen
- Keine Überproduktion auf dem Grill und in der Salatschüssel – lieber frisch nachlegen bzw. neu zubereiten
Auch bei den Getränken ist es kinderleicht, Abfälle zu vermeiden. Und auch hier gilt: Mehrweg statt Einweg. Statt einzelner Flaschen oder Dosen ist es nachhaltiger – und günstiger für den eigenen Geldbeutel – Getränke in Mehrwegflaschen oder -kisten einzukaufen. Auch für die Umwelt ist die Apfelschorle aus der Mehrwegflasche die bessere Wahl, denn die Mehrwegflaschen im Pfandsystem werden mehrfach wieder befüllt. Eine Dose hingegen wird zwar im besten Fall recycelt, kann aber nicht wieder befüllt werden. Kauft man jetzt noch große 0,75 oder 1 Liter Flaschen statt kleiner Getränke-Flaschen, freut sich die Umwelt doppelt – weniger Material, weniger Ressourcenverbrauch, weniger Abfall.
Wer es ganz umweltfreundlich – und kostengünstig – mag, nutzt Mehrwegflaschen aus Glas, füllt sich Leitungswasser ab und gibt dem Wasser mit Hilfe von leckeren Früchten eine persönliche Note. Früchte wie Zitrone, Limette, Orange oder Beeren, aber auch Gurke oder Minze machen Leitungswasser zu einem leckeren Erfrischungsgetränk. Auch selbstgemachte, abgekühlte Tees sind eine leckere Alternative.
Umweltfreundlich grillen
Sind die Speisen und Getränke vorbereitet, kann das Grillen beginnen. Die richtige Grillkohle macht den Unterschied.
Die richtige Grillkohle
Wer umweltfreundlich Grillen möchte, achtet nicht nur auf möglichst wenig Abfälle, sondern auch auf die richtige Grillkohle. Richtig gehört! Laut Umweltbundesamt steckt in fast jeder zweiten Grillkohle Holz aus Tropenwäldern. Siegel wie das FSC-Siegel oder das Bio-Siegel weisen hingegen auf nachhaltige Grillkohle hin. Das Holz, welches für diese Grillkohle verwendet wird, stammt nämlich aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Darüber hinaus gibt es ein DIN-Prüfzeichen (DIN EN 1860-2), was kennzeichnet, dass die Holzkohle weder Pech oder Erdöl, noch Koks oder Kunststoffe beinhaltet, die der Gesundheit schaden könnten.
Müllvermeidung auf dem Grillplatz
Auch während des Grillens bleiben Abfälle übrig. Wer clever ist, hat die Mülleimer oder -tüten griffbereit. Gerade auf öffentlichen Grillplätzen empfiehlt sich eine Mülltüte – und zwar am besten eine pro Abfallart. Die gesammelten Abfälle können dann zu Hause vorschriftsgemäß getrennt entsorgt werden. Leider gibt es auf öffentlichen Plätzen meist keine Möglichkeit die Abfälle getrennt zu entsorgen.
Richtig entsorgen: Was gehört wohin
Mülltrennung ist enorm wichtig. Denn, wenn schon Abfall entsteht damit der entstandene Abfall, sollte dieser immerhin sinnvoll verwertet werden köannen. Das gelingt aber nur, wenn der Müll in der richtigen Tonne landet. Aus knapp 15.000 Tonnen Bioabfall, die im Landkreis Karlsruhe innerhalb eines Jahres gesammelt werden, können auf diese Weise rund 3.000 Tonnen Kompost und jede Menge Bioenergie gewonnen werden. Auch Plastik, Pappe, Metall und Glas werden dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt. Das spart wertvolle Ressourcen! Und selbst Restmüll ist nicht wertlos. Denn bei der energetischen Verwertung entsteht Strom, Wärme und Dampf. Durch diese Form der energetischen Verwertung wird, gegenüber der Energiegewinnung aus fossilen Energieträgern, Kohlendioxid eingespart.
Resteverwertung – für den Tag danach
Nicht alles gehört in die Tonne! Lebensmittelreste werden häufig viel zu früh entsorgt. Wir haben Tipps und Tricks aufgelistet, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
So geht’s:
Foodsharing: Übrig gebliebenes Grillgut mit Nachbarn oder Freunden teilen oder in Foodsharing-Gruppen anbieten Einfrieren: Fleisch, Fisch oder Brot lässt sich wunderbar einfrieren – am besten direkt portionsweise Reste verwerten: Es gibt zahlreiche Rezeptideen, um die Reste auch später noch lecker zu verwerten. Die App Too Good To Go ist nur eine von vielen mit hilfreichen Tipps
Unsere liebsten Rezeptideen:
Grillgemüse als Antipasti zur Vorspeise oder im Wrap mit frischem Salat Gegrillte Fleischreste schmecken auch am nächsten Tag sehr gut in Salaten, Sandwiches oder Wraps Übrig gebliebene Baguettescheiben mit Olivenöl in der Pfanne rösten und mit frische Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürzen leckere Bruschetta zaubern
Weniger Müll beim Grill-Genuss
Müllfreier Grillspaß schont die Umwelt. Wenn jeder Einzelne darauf achtet, Abfälle möglichst zu vermeiden, können wir gemeinsam viel bewegen. Beim nächsten Grillen achten wir also auf folgende Dinge:
Quellen:
„Kurzübersicht Abfallbilanz – Zeitreihe“, Abfallbilanz 2021 – Statistisches Bundesamt, Link:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Abfallwirtschaft/Tabellen/liste-abfallbilanz-kurzuebersicht.html#647044
„Weniger Verpackungsmüll“ – Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Stand August 2023, Link:
https://www.bmuv.de/faqs/weniger-verpackungsmuell#:~:text=In%20Deutschland%20fielen%202021%20insgesamt,insgesamt%2023%2C1%20Prozent%20gestiegen.
„Darauf sollten Sie beim umweltfreundlichen Grillen achten“ – Artikel vom Umweltbundesamt, Juli 2024, Link:
https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/essen-trinken/grillen#gewusst-wie
„Nach dem Grillen: Abfälle richtig entsorgen“ – Artikel von mülltrennung-wirkt.de, Juli 2024, Link:
https://www.muelltrennung-wirkt.de/de/muelltrennung/was-gehoert-in-welche-tonne/restmuell-tonne/grillabfaelle/
„Geschäftsbericht 2023: Kreislaufwirtschaft im Landkreis Karlsruhe“ – Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Karlsruhe, September 2024
AUTOR: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe
Fotos: Titelbild: shutterstock Nr.: 2327593425.,Grillkohle: Pexels, Goumbik, Nr. 1309067
Richtig trennen und entsorgen + Checkliste: schweitzer media,
Onlineservice
Als Privatkundin oder Privatkunde können Sie hier:
Sperrmüll anmelden
Behälterbestand ändern
Kontaktdaten ändern
Leerungsdaten anzeigen
Passwort ändern
Gebührenbescheid einsehen
Abmeldung von der Abfallentsorgung