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Neues Abfallwirtschaftskonzept 2026

Abfallwirtschaft im Wandel: Das verändert sich in den nächsten Jahren

Der Kreistag hat am 20. November mehrere Änderungen am abfallwirtschaftlichen Angebot und den Gebühren im Landkreis Karlsruhe beschlossen.

Das Abfallwirtschaftskonzept beschreibt die derzeitige Situation der Abfallwirtschaft im Landkreis Karlsruhe, formuliert abfallwirtschaftliche Ziele für die kommenden Jahre und legt mögliche Maßnahmen zu deren Erreichung fest. Eine regelmäßige Aktualisierung ist notwendig, da sich die Anforderungen an eine moderne Abfallwirtschaft stetig ändern.
Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit stehen dabei im Mittelpunkt und müssen sich in einem effizienten und wirtschaftlichen Entsorgungsangebot wiederfinden. 
Damit Sie wissen, was sich konkret ändert, haben wir die wichtigsten Neuerungen für Sie zusammengefasst: 

Abfallgebühren für Privatkunden ab 2026

Die Gebührenstruktur aus Jahres- und Leerungsgebühr bei Restabfall sowie einer separaten Gebühr für die Biotonne bleibt weiterhin bestehen.
Bei der Ausgestaltung der Gebühr wollen wir jedoch darauf hinwirken, die Nutzung größerer Behälter mit geringerer Leerungszahl zu fördern. Dies kann die Effizienz der Abfuhr erhöhen und somit positiv auf die Qualität der Abfuhr und auf die Höhe der Kosten wirken. 

Zur Gebührenübersicht für Privatkunden ab 2026 (104 KB)

Abfallgebühren für Gewerbekunden ab 2026

Zur Gebührenübersicht für Gewerbekunden für Umleerbehälter ab 2026 (98 KB)

Zur Gebührenübersicht für Gewerbekunden für Container ab 2026 (95 KB)

Gebühren für Selbstanlieferungen ab 2026

Zur Gebührenübersicht für Selbstanlieferungen ab 2026 (79 KB)

Anmeldung von Sperrmüll im Holsystem, Höhe und Bezahlung der Gebühr

Ein Sperrmülltermin kann ausschließlich in unseren Onlineservices gebucht werden. 
Die Gebühr für Sperrmüll im Holsystem beträgt 15,00 Euro. Sie muss bei der Buchung bezahlt werden. Die Gebühr fällt pro Anmeldung an, unabhängig von der Anzahl angemeldeter Sperrmüllfraktionen.
Bezahlung ist per Kreditkarte oder Paypal möglich. Sie benötigen nicht zwingend ein Paypalkonto, es ist möglich, mit einem Gastzugang über Paypal zu bezahlen, Sie benötigen dafür lediglich Ihre IBAN. 

Neuerungen bei Restabfall, Bioabfall, Schadstoffen sowie dem Angebot auf Wertstoffhöfen

Änderungen bei der Restabfallsammlung ab 2026

Ab dem 01. Januar 2026 wird der 60-Liter-Restabfallbehälter schrittweise aus dem Angebot genommen. Die nächstgrößere Tonne mit 80 Litern ist künftig die kleinste standardmäßig angebotene Restabfallbehältergröße. 

Kunden werden aktuell sukzessive kontaktiert. Nutzerinnen und Nutzer eines 60-Liter-Behälters können diesen freiwillig weiterhin verwenden. Ab 2026 werden die Jahres- und Leerungsgebühren der 80-Liter-Größe zugrunde gelegt – unabhängig davon, ob ein Behältertausch erfolgt ist oder nicht. Ein gebührenfreier Tausch auf einen größeren Behälter ist möglich. 

Mittelfristig soll bei 2-Rad Restabfallbehältern der Abfuhrturnus von zweiwöchentlich auf dreiwöchentlich umgestellt werden. Dies spiegelt das Bereitstellungsverhalten der Bevölkerung wider, die Effizienz der Abfuhr wird verbessert und der ökologische Fußabdruck verringert. Das Leerungsintervall für 4-Rad-Behälter bleibt unverändert. 
Ab Einführung des 3-wöchentlichen Restabfallturnus wird die Abgabe von gebührenpflichtigen Restabfallsäcken an Wertstoffhöfen für Mehrmengen oder Inkontinenzprodukte möglich sein. 

Änderungen bei der Bioabfallsammlung

Die wenig nachgefragte zusätzliche wöchentliche Sommerleerung wird nicht mehr angeboten und der Abfuhrturnus dadurch ganzjährig auf zweiwöchentlich vereinheitlicht.  
In absehbarer Zeit ist der Einsatz automatisierter Störstoffdetektionssysteme z.B. mittels künstlicher Intelligenz (KI) geplant, um eine hohe Qualität der gesammelten Bioabfälle sicherzustellen.

Schaffung von Entsorgungszentren

Im Landkreis sollen Entsorgungszentren geschaffen werden, die sämtliche ungefährlichen Abfälle annehmen und somit das gebührenfreie und gebührenpflichtige Angebot an einem Standort vereinen. Zudem soll das Entsorgungsangebot an diesen Zentren auf Batterien von Elektrofahrrädern oder -rollern sowie Dispersionsfarben erweitert werden.

In Bruchsal ist ab 2026 die Abgabe von Restsperrmüll gebührenfrei möglich. Die Terminbuchung ist notwendig, um die Wartezeit gering zu halten und den Verkehr optimal zu steuern. Die Terminbuchung erfolgt ab Januar 2026 auf unserer Webseite im Bereich Sperrmüll. 

Änderungen bei der Schadstoffsammlung

Mit dem Ziel der Fahrstreckenreduzierung und Optimierung des Terminangebots beträgt die Anzahl der Standorte je Tour nur noch 32 Standorte sowie der kaum genutzte Samstagstermin im Dezember entfällt. 

Dispersionsfarben werden mittelfristig nicht mehr beim Schadstoffmobil angenommen. Bereits jetzt können sie im Restmüll entsorgt werden – die Farbe muss getrocknet sein, Katzenstreu kann hierbei den Trocknungsprozess beschleunigen. 
Leere Farbeimer können bereits heute in der Wertstofftonne entsorgt werden. 

Benutzerfreundliche Erweiterung des Serviceangebots an Wertstoffhöfen

Ab 2026 startet das Pilotprojekt „autonomer Wertstoffhof“ in Pfinztal. Als Ergänzung zu den personalbesetzten Öffnungszeiten soll künftig eine Entsorgung auch außerhalb dieser Zeiten erprobt werden. Ebenso wird das Angebot an den Wertstoffhöfen um Hartkunststoffe und Speiseöl erweitert.

Was passiert wann?

Die beschlossenen Maßnahmen werden schrittweise eingeführt, da zum Teil bestehende Vertragslaufzeiten abgewartet werden müssen. 
Um Sie rechtzeitig zu informieren und bei der Umstellung zu begleiten, informieren wir regelmäßig auf der Homepage, in unserer Abfall-App, im Newsletter und in der Nimms mit – natürlich steht Ihnen unser Kundenservice sowohl telefonisch als auch persönlich für eine Beratung zur Verfügung. 
Bereits jetzt haben wir das Angebot der Wertstoffhöfe erweitert: Druckerpatronen und CDs können ab 2025 auf teilnehmenden Wertstoffhöfen abgegeben werden. Ebenso wurde das bestehende Angebot der karitativen und gewerblichen Alttextilsammlung durch Alttextilcontainer auf allen Wertstoffhöfen ergänzt