Kein Bioabfall in die Restmülltonne

Bioabfall wird im Landkreis Karlsruhe seit 2021 getrennt gesammelt. Durch die Einführung der Bioabfallsammlung hat sich der Anteil an biologischen Abfällen in der Restmülltonne von 60 auf etwa 40 Prozent reduziert. Dieser Anteil soll noch weiter reduziert werden. Mit dem folgenden Beitrag zeigen wir, warum Bioabfall nicht in die Restmülltonne gehört.

Banane liegt in der Restmülltonne auf einem blauen Sack

Die im Landkreis Karlsruhe getrennt gesammelten Bioabfälle, die vorher in der Müllverbrennungsanlage gelandet sind, werden nun seit mehr als zwei Jahren in Bioenergie und Kompost umgewandelt. So wird der Wertstoff „Bioabfall“ im Sinne einer modernen Kreislaufwirtschaft optimal verwertet. 

Gemeinsam haben wir die Restmüllmenge im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 12.500 Tonnen auf einen Wert von 41.500 Tonnen senken können. Der Anteil der organischen Abfälle (Bioabfall) im Restmüll wurde im ersten Jahr von 60 auf 40 Prozent reduziert. Mit einem Anteil von 40 Prozent Bioabfall in der Restmülltonne sind wir im bundesdeutschen Durchschnitt.

Trotzdem kein Grund, sich auf diesen Erfolgen auszuruhen – es stecken noch immer 2/5 organische Abfälle in der Restmülltonne. Dabei handelt es sich meist um Lebensmittel oder Speisereste. Gerade Lebensmittel sind energetisch wertvoll, denn aus ihnen lässt sich in einer Vergärungsanlage besonders effizient Energie gewinnen.

Was passiert mit Bioabfall, der in der Restmülltonne landet?

Werden Bioabfälle in der Restmülltonne entsorgt, können sie nicht mehr verwertet werden. Aus ihnen wird keine Bioenergie und auch kein Kompost für die Landwirtschaft, der neuen Pflanzen beim Wachsen hilft. Im Gegenteil: Der Bioabfall wird zusammen mit Windeln, Zigaretten und anderen nicht recycelbaren Abfällen teurer entsorgt und landet letzten Endes in der Müllverbrennung. Das ist schlecht für die Umwelt und treibt die Abfallgebühren nach oben. 
 
Deshalb wollen wir im Landkreis Karlsruhe den biogenen Anteil in der Restmülltonne weiter reduzieren. Das ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch von Vorteil. Nur wenn Bioabfall in der Biotonne oder im Transporteimer des Bringsystems landet, kann daraus Kompost und Bioenergie entstehen.
 

Hygienische Sammlung zu Hause: So geht‘s

Lebensmittelreste wie Gemüse- und Eierschalen werden in einem Vorsortierer in der Küche gesammelt.

Fest steht: Immer, wenn Bioabfälle oder verdorbene Lebensmittel in der Restmülltonne landen, gehen wertvolle Ressourcen verloren. Nur wenn unser Bioabfall im Landkreis sauber getrennt wird, kann daraus Bioenergie und Kompost entstehen. Mit wenigen Tricks kann das Sammeln von Bioabfällen zu Hause zu einer einfachen und sauberen Sache werden:
 

  • Sammeln Sie Ihre Bioabfälle in kleinen Mengen in einem verschlossenen Gefäß und entleeren Sie den Inhalt öfter in die Biotonne oder in Ihren Transporteimer für das Bringsystem. Je kurzweiliger die Bioabfälle in der eigenen Küche gelagert werden, desto geringer ist die Geruchsbildung.
  • Bioabfallbeutel aus Papier halten das Vorsortiergefäß zusätzlich sauber und eignen sich ebenfalls für den Transport zur Biotonne oder zum Transporteimer. Unser Geheimtipp: Verstärken Sie den Boden der Tüte mit einer Lage Zeitungspapier oder ein wenig Küchenkrepp.
  • Gegen zu viel Feuchtigkeit im Vorsortiergefäß helfen Zeitungspapier oder Küchenkrepp: Wickeln Sie Ihre Bioabfälle darin ein, um die Feuchtigkeit aufzusaugen. Aber: Zeitungspapier ist nicht dafür ausgelegt, massenhaft in der Biotonne entsorgt zu werden. Dafür gibt es im Landkreis Karlsruhe die Wertstofftonne oder die Container auf den Wertstoffhöfen.
  • Wenn Sie es lieber hygienischer handhaben möchten, können Sie auch einen biologisch abbaubaren Plastikbeutel zum Sammeln in der Küche verwenden. Achten Sie darauf, dass die Beutel folgende Bedingungen erfüllen:
    - Zertifizierung DIN EN 13432 bzw. ganzflächige Bedruckung mit dem Keimlingsymbol  
    - DIN-Plus Bioabfall-Beutel
  • Herkömmliche Plastiktüten dürfen auf keinen Fall in die Biotonne. Sie bestehen meist zu 90 Prozent aus Erdöl. Sie zersetzen sich nicht, sondern zerfallen in immer kleinere Teile, sogenanntes Mikroplastik. Dieses Mikroplastik lässt sich kaum aus dem Kompost entfernen und erschwert die Herstellung von reinem Kompost aus Bioabfall erheblich.
  • Trennen Sie verpackte, möglicherweise schimmelige Lebensmittel unbedingt von der Verpackung. Die Verpackung ist – je nach Verschmutzung – ein Fall für die Wertstoff- oder Restmülltonne. Verdorbene Lebensmittel können ohne Probleme unverpackt über die getrennte Bioabfallsammlung entsorgt werden.

Lebensmittel und Speisereste mittels Biotonne oder Bringsystem getrennt zu sammeln, ist ein wichtiger Schritt für die Umwelt. Helfen Sie mit, damit wir Energie und Kompost aus Bioabfällen erzeugen können!

Kein Bioabfall in die Restmülltonne.

 

    

 
Autor: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe
Fotos: schweitzer media gmbh