
Back to School – natürlich nachhaltig
Der erste Schultag naht – und mit ihm die große Einkaufstour. Dabei muss ein umweltfreundlicher Schulstart weder teuer noch kompliziert sein. Wir verraten, wie der nachhaltige Start für Familien gelingt und Kindern spielerisch Umweltbewusstsein vermittelt wird.
Nach den Sommerferien startet das neue Schuljahr und die große Einkaufsliste wird geschrieben: Neue Hefte, Stifte, Marker, Blöcke, vielleicht sogar ein Taschenrechner oder ein neuer Schulranzen müssen angeschafft werden. Das kann teuer werden – für den Geldbeutel und für die Umwelt. Mit einfachen Gewohnheitsveränderungen im Sinne der Nachhaltigkeit können eine Menge Ressourcen gespart werden.
Nachhaltige Schulmaterialien – so geht’s
Recyclingpapier spart Ressourcen
Während eines Schuljahres werden so einige Hefte und Blöcke vollgeschrieben. Die Menge an Papier, die hierdurch zusammenkommt, ist enorm. Hefte, Blöcke und Druckpapier müssen zum Glück längst nicht mehr aus frischen Holzfasern bestehen. Recyclingpapier ist heute von hoher Qualität und ein echter Umweltgewinn: Es spart im Vergleich zu Frischfaserpapier durchschnittlich 78 Prozent Wasser, 68 Prozent Energie und 15 Prozent CO2-Emissionen.[1] Darüber hinaus schont die Herstellung von Recyclingpapier unsere wertvollen Wälder, denn für die Produktion von Recyclingpapier wird statt Frischfasern aus Holz ein hoher Anteil Altpapier eingesetzt – oft sogar ein Anteil von 100 Prozent.[2,3] Der Blaue Engel dient dabei als verlässliches Umweltzeichen, denn die 100 prozentige Verwendung von Altpapier wird hier garantiert.[3]
Nachfüllen statt Wegwerfen
Mehrweg statt Einweg heißt es nicht nur bei Verpackungen. Wer viel schreibt, verbraucht viel Tinte. Kugelschreiber, Filzstifte oder Marker mit Nachfülloption sind die bessere Wahl. So landen weniger Einwegprodukte im Müll und Kinder lernen nebenbei den Wert von Dingen zu schätzen.
Holz statt Plastik
Lineale, Anspitzer oder Buntstifte aus Holz sind nicht nur langlebiger, sondern auch recycelbar. Ein einfacher Materialwechsel, der viel bewirken kann. Wer auf FSC-zertifizierte Produkte aus Holz achtet, tut der Umwelt noch mehr Gutes. Denn das Zertifikat garantiert, dass das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Elektronik clever wählen
Die Berge an Elektroschrott wachsen täglich. Laut Statistischem Bundesamt verursachen wir in Deutschland durchschnittlich jedes Jahr ganze 10,8 Kilogramm Elektroschrott pro Person.[4] Das lässt sich reduzieren. Auch bei Taschenrechnern oder Schul-Tablets gilt: Second-Hand ist oft günstiger und genauso funktional. Besonders wichtig dabei ist, auf Langlebigkeit und Reparaturmöglichkeiten zu achten, statt jedes Jahr neu zu kaufen.
Der Schulranzen: Nachhaltig unterwegs
Schulranzen sind mehr als ein Mode-Statement – sie sollten vor allem ergonomisch, robust und möglichst langlebig sein. Hochwertige Modelle halten oft über mehrere Schuljahre hinweg. Wer zusätzlich sparen und Ressourcen schonen möchte, wird beim Kauf von Second-Hand-Ranzen fündig – ob online, im Freundeskreis oder bei regionalen Tauschbörsen.
Müllvermeidung im Schulalltag
Genau wie auf der Arbeit, auf Reisen oder Zuhause entsteht auch in der Schule eine Menge Müll. Die Abfallmengen lassen sich bereits deutlich reduzieren, wenn Verpackungsmüll vermieden wird.
Auf diese Weise kann jedes Kind mithelfen:
- Mehrweg statt Einweg: Eine Trinkflasche aus Edelstahl und eine robuste Brotdose ersetzen unzählige Plastikverpackungen.
- Clever verpackt: Pausenbrote lassen sich auch in Bienenwachstüchern oder selbstgenähten Brottaschen frisch und nachhaltig transportieren.
- Weniger wegwerfen: Ob Lebensmittel oder kaum beschriebenes Papier – wer Dinge wertschätzt, verschwendet weniger. Pausenbrote schmecken auch Zuhause und die Rückseite vom vollgeschriebenen Zettel lässt sich einwandfrei als Schmierzettel nutzen.
- Praktisch und plastikfrei: Für Sportsachen oder Kunstbedarf eignen sich Stoffbeutel hervorragend – leicht, waschbar und wiederverwendbar.
Kreativ und klimaschonend: DIY-Ideen
Nachhaltigkeit kann richtig Spaß machen – vor allem, wenn Kinder kreativ mitgestalten dürfen. Mit diesen Inspirationen werden Kinderaugen leuchten:
- Upcycling alter Kartons, Versandverpackungen oder Ordner: Mit Farbe, Zeitungsausschnitten oder Stoffresten entstehen individuelle Ordnungshelfer.
- Selbstgemachte Bucheinbände aus alten Kalenderblättern, Comics oder Stoffresten verleihen Schulbüchern einen einzigartigen Look.
- Etuis basteln: Aus alten Jeans oder Stoffresten lassen sich mit etwas Geschick individuelle Federtaschen nähen. Nähanleitungen sind zahlreich auf YouTube oder im Internet zu finden.
Angebote für Schulen zur Mülltrennung
Nachhaltigkeit beginnt mit Wissen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreis Karlsruhe unterstützt deshalb Schulen, Kitas und Familien mit konkreten Angeboten, die das Umweltbewusstsein fördern – und dabei auch noch Spaß machen:
- Abfallbox für den Unterricht: Interaktive Stationen und Gruppenarbeiten rund um das Thema Mülltrennung.
- Mal- und Rätselspaß für Kinder: Mülltrennung wird spielerisch und kreativ vermittelt – mit Ausmalbildern, Sortierplakaten und Rätseln, die kindgerecht zeigen, wie einfach und wichtig richtige Abfalltrennung ist.
Fazit: Kleine Taten, große Wirkung
Ob Recyclingpapier, Brotdose oder Tauschbörsen: Jeder Beitrag zählt. Kinder, die lernen achtsam mit Ressourcen umzugehen, entwickeln ein nachhaltiges Bewusstsein fürs Leben. Mit unseren Tipps gelingt der Schulbeginn nicht nur erfolgreich, sondern auch nachhaltig.
Quellen:
[1] „Aktualisierte Ökobilanz von Grafik- und Hygienepapier“ – Beitrag vom Umwelt Bundesamt, November 2022, Link:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/aktualisierte-oekobilanz-von-grafik-hygienepapier
[2] „Nachhaltigkeitsrechner IPR“ – Initiative Pro Recycling, Link:
https://www.papiernetz.de/informationen/nachhaltigkeitsrechner/
[3] „Recyclingpapier ist gut für die Umwelt“ – Umwelt Bundesamt, Februar 2024, Link:
https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/papier-recyclingpapier
[4] „EU-weit 5 Millionen Tonnen Elektroschrott im Jahr“ – Statistisches Bundesamt, Link:
https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Umwelt-Energie/Elektroschrott.html#:~:text=In%20Deutschland%20landeten%20im%20Jahr,Kilogramm%20unter%20dem%20EU%20%2DDurchschnitt.
Weiterführende Links:
„Papieratlas 2025“ – Initiative Pro Recycling, Link:
https://www.papieratlas.de/neue-oekobilanz-recyclingpapier-ist-nachhaltiger-als-frischfaserpapier/
„Papierpodcast“ – Initiative Pro Recycling, Link:
https://www.papiernetz.de/digitale-medien/papierpodcast/
AUTOR: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe
Fotos: Titelbild: schweitzer media gmbh, pexels
Collage Ausmalbilder: schweitzer media gmbh
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